Eberswalde (MOZ). Er ist einer dieser stillen Helfer, ohne die die Arbeit in den Sportvereinen undenkbar wäre. Dafür ist der Eberswalder Holger Reifenstein jetzt mit der Auszeichnung „Sportsympathiegewinner“ geehrt worden.

Man wolle mit der Auszeichnung alle die würdigen, die Glanzleistungen im Sport überhaupt erst möglich machen, erklärte Kerstin Hein von Lotto Brandenburg, die den Wettbewerb gemeinsam mit dem Landes- sportbund ins Leben gerufen haben, dazu auf der Mitgliederversammlung des KSB Barnim in Bernau.

Die Helfer stünden nicht im Scheinwerferlicht, arbeiten aber unzählige Stunden in ihrer oftmals knappen Freizeit für den Sport. Sportvereine und -verbände, Stadt- und Kreissportbünde, Vereinsmitglieder und Eltern waren daher aufgerufen, Sportsympathieträger vorzuschlagen. Eingereicht wurden insgesamt 117 Nominierungen aus allen Landesteilen.

Die 17 Ausgewählten erhalten neben dem Siegerpokal und einer Urkunde auch je 350 Euro, die sie für ihren Verein einsetzen können.

„Holger Reifenstein ist die Seele unseres Vereins“, begründet Sven Voigt, der Vorsitzende des SSC Eberswalde. „Immer, wenn irgendwo jemand gebraucht wird, hilft er sofort.“Und das schon seit 50 Jahren. Denn bereits im zarten Alter von zehn Jahren trat Holger Reifenstein in die SG Clara-Zetkin-Siedlung ein, war 1965 Gründungsmitglied. Als Jugendlicher begeisterte er viele Gleichaltrige für den Sport und dafür, in den Verein einzutreten, in dem er als Fußballer aktiv war. Zu DDR-Zeiten kickte er in der Bezirksliga.Nach seiner aktiven Laufbahn hielt Holger Reifenstein dem Verein weiter die Treue, war Trainer und Betreuer von Jugendlichen und Nachwuchsmannschaften. Und er bewies diplomatisches Geschick, vermittelte zwischen Nachbarn und Verein bei Unstimmigkeiten oder Abstimmung mit Ämtern und Verbänden.

Im Jahr 1990 gründete Holger Reifenstein die Mannschaft der Alten Herren des SSC. „Die mussten wir kürzlich leider auflösen“, berichtet er. „Aber wir wollen uns jetzt als Freizeitmannschaft neu organisieren.“

Nicht nur bei den Fußballern hilft der rüstige 61-Jährige gerne aus. Schließlich besteht des SSC, der seinen Sitz im Eberswalder Stadtteil Clara Zetkin Siedlung hat, noch aus anderen Abteilungen wie Badminton, Billard, Skat und der Frauengymnastik. „Wir sind eigentlich ein kleiner Dorfverein und früher kannte hier jeder jeden. Inzwischen sind es aber immer mehr Mitglieder geworden“, weiß Holger Reifenstein. Übrigens auch einer seiner Verdienste, denn der Sport-Fan ist auch für die Gewinnung neuer Mitglieder zuständig.

Mindestens einmal pro Woche ist er in Vereins-Angelegenheiten unterwegs, hilft, wo immer er gebraucht wird, ob an der Kreidemaschine oder am Schreibtisch, wo er sich um Organisatorisches kümmert.

Wie lange er noch weiter macht? „Naja, ich wollte mich eigentlich so langsam mal zur Ruhe setzen…“, sagt er. Fügt aber dann doch hinzu: „Ich denke, so lange wie ich gesund und fit bin, werde ich wohl noch weitermachen. Zum Glück, denn ohne Helfer wie ihn wäre die Sportlandschaft im Barnim um einiges ärmer.

Quelle: MOZ.de Foto: © Lutz Weigelt